Longerbrigger Prunksitzung 2013 am 26.01.2013

Grandioses vom TSV Langenbrücken

Dauerfeuer auf Lachmuskulatur

Bad Schönborn-Langenbrücken (scho)
Die Besucher der „Longebrigger“ Prunksitzung verließen begeistert die ehrwürdige bis auf den letzten Platz ausverkaufte Kraichgauhalle. Sie hatten gerade eine bombastische Faschingsveranstaltung des örtlichen TSV erlebt, die ganz ohne karnevalistische Hierarchie von reinen „Amateuren“ produziert und inszeniert wurde. Hier war vom Komitee (bestehend aus dem Sitzungspräsidenten „Abo“ Coelho-Schäfer und fünf grazilen „Rätinnen“) bis zur vereinseigenen Guggemusik „Longebrigger Schlabbekicker“, die zum Anfang und am Ende die Halle beben ließen, fast alles hausgemacht. Fremde Aushilfe holten sich die Sportler unter ihrem agilen Vorsitzenden Ralf Patig lediglich in Sachen Tanzgarden, die wie das Tanzpaar (Josie Brandenburger/Darius Schwender), dem Mariechen (Leni Eder) und der Prinzengarde aus Kronau, bzw. einer Garde aus Plankstadt, kamen. Die „Tanzmäuse“ aber und die „Aerobicgruppe“, mit Neid auslösender Kondition, waren TSV Akteure.
Einen Generalangriff auf das Zwerchfell der Besucher starteten schließlich die Büttenkanonen. Hier hatte man in Holger Stroh und dessen zehnjährigem Sohn Benjamin zwei Supertalente aus der Narrenkappe gezaubert, die als Apotheker & Sohn begeisterten. Zum Schreien war das deutsch/englisch/ longebriggerische Sprachgewirr des Junior, mit dem er seinen Anspruch auf den Vorsitz anmeldete: “Herr Präsident.., but when if to say, my big only Schatz, wo du dort sitzsch, isch next Year moin Platz“.
Als Travestie-Künstler geht Ralf Patig allemal durch. Er bezirzte als „Chantal“ die Herren und brachte zum Abschluss mit dem Hit „Ich bin solo“ den Saal an den Siedepunkt. Knisternde Erotik versprühte auch „Lady Gaga“ (Magda Weis), die mit wilder Performance im hautengen Dress bei den Männern für Schweißperlen sorgte. Sandra Graz klagte als „unterversorgte“ Ehefrau ihr Leid: „… ob em Lewä oder Bett, moin Monn isch halt ä Schlof -Tablett“. Gnadenloses Trommelfeuer auf die Bauchmuskeln gab´s nochmals vom „Weltenbummler“ (Günter Häußler) und vom ältlichen Fräulein Schneider (Charly Schneider aus Rheinsheim), die jeweils nicht um Zugaben herum kamen.
Dazwischen hatten „Boney M“, und das TSV-Männerballett, das mit akrobatischer Choreografie und tonnenschwerer Grazie, über die Bühne donnerte, ihre „Burn to bee Wild“ Vision untermauert.
Ob die kurzzeitigen Strom- und Tonausfälle taktisches Kalkül waren, um dem sich bestens amüsierenden Bürgermeister Pater Detlev Huge den Renovierungsstau der Halle zu demonstrieren, konnte nicht abschließend geklärt werden. Fazit: Man brauchte „Voltaren“ um den Zwerchfellschmerz zu lindern und Bettlaken, um die Lachtränen zu trocknen.
Bericht von Frieder Scholtes
Bilder von Fotostudio Rascher