Longerbrigger Prunksitzung 2015 am 31.01.2015

Klamaukfestival in der Kraichgauhalle

Langenbrücken feiert Fasenacht.

Bad Schönborn-Langenbrücken (scho)

Bodenständig, wie die altehrwürdige Kraichgauhalle, qualitativ aber vom Feinsten, war das von Abilio Coelho-Schäfer (er hatte auch die Moderation inne) zusammengestellte Programm der TSV Prunksitzung.

Zwar wurden die Süd-Bad-Schönborner in Sachen Gardetanz noch von befreundeten Karnevalsvereinen unterstützt (das „Tanzmariechen“ Leni Eder und die „Showtanzgruppe“ kamen aus Kronau, eine „Tanzgarde“ aus Mühlhausen), aber die „Longebrigger Kiddz“ mit dem Thema „Alpengaudi“ und die TSV „Hiphop“ Gruppe tanzten sehr gekonnt und vor allem akrobatisch.

Das galt auch für die Fußballer, die für das „Männerballett“ zwar keine Tütü´s umgebunden hatten, aber sehr bemüht waren, die behaarten „Beinchen“ nach den richtigen Tönchen zu setzen. Deren Auftritt war natürlich eine krachende Rakete wert, zumal das hochsportliche Finale ihrer Darbietung die Halle zum Toben brachte.

Das schafften auch Vater „Holger und Sohn Benjamin Stroh“ mit ihrem gereimten Zwiegespräch, das so manches familiäres Missverständnis offenbarte:
Vater: „Räum dein Zimmer auf, des sieht aus wie zerbombt“
Sohn: „Aufräumen muss man erst, wenn das W-Lan Signal nicht mehr durchkommt“.

„Lieder, die die Welt nicht braucht“ sang Rainer Siedler, wobei er sich selbst auf der Gitarre begleitete und zu bekannten Melodien mit eigenen Texten das Gesellschaftsleben glossierte.

Mit vollem Körpereinsatz wirbelte Magda Weis als „Helene“ (Fischer) über die Bühne und machte damit manche Männerbrust „Atemlos“.

Der Büttenredner Thomas Friedl rechnete als „Badisch Till“ mit der Politik in Bund, Land und Kommune ab und Sandra Graz jammerte über die Begleiterscheinungen der „Wechseljahre“.

Der „Vater“ der Prunksitzungen Ralf Patig (alias Chantal) plauderte als Bruder der imaginären Chantal viel Insiderwissen aus dem Rathaus aus, und hielt dabei dem anwesenden Ortsoberhaupt Klaus Detlev Huge, den Narrenspielgel vor. Bei der mit tosendem Applaus geforderten Zugabe tanzte er versöhnlich mit der Bürgermeistergattin.

Den Anfang der imposanten selbstgemachten Prunksitzung machten die TSV Guggemusiker „Longerbrigger Schlabbekicker“, während die Schollwäklopfer“ aus Oberacker das Programm beendeten und zum allgemeinen Tanzvergnügen mit der Formation „Just For Fun“ überleiteten.

Bericht und Bilder von Frieder Scholtes / BNN und von Fotostudio Rascher

Longerbrigger Prunksitzung 2014 am 15.02.2014

Siedende Stimmung und geschädigte Zwerchfelle

Langenbrücker Sitzung mit vielen Highlights

Bad Schönborn-Langenbrücken (scho)

„Lachen ist eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit“. Mit seiner Prunksitzung in der ausverkauften Kraichgauhalle und Kalauern im Minutentakt hat der TSV Langenbrücken die Aristoteles Worte bestätigt und sein Apostolat mehr als erfüllt. Die Strapazen für die Besucherzwerchfelle begannen mit dem elfjährigen Beni Stroh, der im Vorjahr die Übernahme der Moderation angekündigt und den Sitzungspräsidenten Abilio Coelho-Schäfer kurzerhand ins Klo eingesperrt hatte.

Souverän kündete er die „Longerbrigger Schlabbekicker“ an, die Mark erschütternd die Melodien zur „Ouvertüre“ intonierten. Auch das Tanzmariechen Josie Brandenburger sagte Beni an, aber nach einem aparten, jedoch alle Kräfte raubenden Tanz musste die erkrankte Josie passen und ihren Paartanz mit Darius Schwender absagen.

Für weiteren tänzerischen Augenschmaus sorgten die Longebrigger Kiddz mit einem Formel 1 Thema, die Garde aus Mühlhausen, die Roten Funken aus Plankstadt und die Schautanzgruppe der Kronauer Karnevalsgesellschaft. Letztere hatte das in Langenbrücken wohnende KroKage Prinzenpaar Britta I. und Thorsten I., und den Präsidenten Peter Reichert mitgebracht.

Wer Tanz sagt, muss auch das TSV-Männerballett erwähnen, das sich die Seefahrt thematisiert hatte. Allerdings war ihr Schiff trotz gekonnt wogender Akrobatik, wer es mit den leichten Seglern der Garden verglich, eher ein tonnengewaltiger Frachter.

Exzellente Unterhaltung boten die Büttenredner. Eisbrecher waren Holger und Beni (Vater und Sohn Stroh) im altklugen Zwiegespräch (Erfinder des „dreimal Hellau Rufes“ sind die Mengelser, weil sie es nach dem ersten Mal nicht kapiert haben).

Es folgten in kleinen Erholungsintervallen Heike Bender (Ich un noch zwei Schnecke), Sandra Graz und Claudia Dochat, drei Klassenkameradinnen, die über die Ferngebliebenen stichelten. Auch Bürgermeister Klaus Detlev Huge, der mit Frau Anita im Auditorium saß, bekam sein Fett ab: „Der sieht aus als hedä nets`Brot fäd´Nacht“.

CDU Gemeinderat Bernhard Steltz mutierte zum Liebling von „Chantal“ – alias Ralf Patig– („Der will mich, weil er noch eine Stimme bei dä Wahl braucht“).

Auch der männersuchenden „Hildegard Greiselwiedich“ alias Helga Kowohl gefiel Bernhard. Diese hatte vor Jahren ein Techtelmechtel mit Heribert Rech MdL verpasst, weil er „Mehrzweckhalle und Leichenhalle verwechselt“ hatte.

Als Silberhochzeitjubilar erzählte Alois Fuchs von seinen Chancen bei den jungen Damen, die lüstern sich ihm nähern, um dem „Opa“ ihren Platz im Bus anzubieten.

Eine alte Bekannte der Longerbrigger Fasenacht war Frl. Schneider (alias Charly Schneider), die Philosophisches zum Besten gab: „Das Schlimmste an der Jugend ist, das man nicht mehr dazu gehört“.

Das lautstarke Spektakel der Schollwäklopfer aus Oberacker machte zum Abschluss der Veranstaltung das mehr als deutlich.

Bericht und Bilder von Frieder Scholtes / BNN und von Fotostudio Rascher

Longerbrigger Prunksitzung 2013 am 26.01.2013

Grandioses vom TSV Langenbrücken

Dauerfeuer auf Lachmuskulatur

Bad Schönborn-Langenbrücken (scho)
Die Besucher der „Longebrigger“ Prunksitzung verließen begeistert die ehrwürdige bis auf den letzten Platz ausverkaufte Kraichgauhalle. Sie hatten gerade eine bombastische Faschingsveranstaltung des örtlichen TSV erlebt, die ganz ohne karnevalistische Hierarchie von reinen „Amateuren“ produziert und inszeniert wurde. Hier war vom Komitee (bestehend aus dem Sitzungspräsidenten „Abo“ Coelho-Schäfer und fünf grazilen „Rätinnen“) bis zur vereinseigenen Guggemusik „Longebrigger Schlabbekicker“, die zum Anfang und am Ende die Halle beben ließen, fast alles hausgemacht. Fremde Aushilfe holten sich die Sportler unter ihrem agilen Vorsitzenden Ralf Patig lediglich in Sachen Tanzgarden, die wie das Tanzpaar (Josie Brandenburger/Darius Schwender), dem Mariechen (Leni Eder) und der Prinzengarde aus Kronau, bzw. einer Garde aus Plankstadt, kamen. Die „Tanzmäuse“ aber und die „Aerobicgruppe“, mit Neid auslösender Kondition, waren TSV Akteure.
Einen Generalangriff auf das Zwerchfell der Besucher starteten schließlich die Büttenkanonen. Hier hatte man in Holger Stroh und dessen zehnjährigem Sohn Benjamin zwei Supertalente aus der Narrenkappe gezaubert, die als Apotheker & Sohn begeisterten. Zum Schreien war das deutsch/englisch/ longebriggerische Sprachgewirr des Junior, mit dem er seinen Anspruch auf den Vorsitz anmeldete: “Herr Präsident.., but when if to say, my big only Schatz, wo du dort sitzsch, isch next Year moin Platz“.
Als Travestie-Künstler geht Ralf Patig allemal durch. Er bezirzte als „Chantal“ die Herren und brachte zum Abschluss mit dem Hit „Ich bin solo“ den Saal an den Siedepunkt. Knisternde Erotik versprühte auch „Lady Gaga“ (Magda Weis), die mit wilder Performance im hautengen Dress bei den Männern für Schweißperlen sorgte. Sandra Graz klagte als „unterversorgte“ Ehefrau ihr Leid: „… ob em Lewä oder Bett, moin Monn isch halt ä Schlof -Tablett“. Gnadenloses Trommelfeuer auf die Bauchmuskeln gab´s nochmals vom „Weltenbummler“ (Günter Häußler) und vom ältlichen Fräulein Schneider (Charly Schneider aus Rheinsheim), die jeweils nicht um Zugaben herum kamen.
Dazwischen hatten „Boney M“, und das TSV-Männerballett, das mit akrobatischer Choreografie und tonnenschwerer Grazie, über die Bühne donnerte, ihre „Burn to bee Wild“ Vision untermauert.
Ob die kurzzeitigen Strom- und Tonausfälle taktisches Kalkül waren, um dem sich bestens amüsierenden Bürgermeister Pater Detlev Huge den Renovierungsstau der Halle zu demonstrieren, konnte nicht abschließend geklärt werden. Fazit: Man brauchte „Voltaren“ um den Zwerchfellschmerz zu lindern und Bettlaken, um die Lachtränen zu trocknen.
Bericht von Frieder Scholtes
Bilder von Fotostudio Rascher